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  • Diskriminierung wegen Tattoos im nicht sichtbaren Bereich (meine Meinung)

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    scissors
    25. Juni 2008inside me, tattoo

    Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach Limonade draus…oder auch: uns passiert nichts Blödes, das Leben gibt uns einfach nur neue Aufgaben.
    Meine aktuelle Aufgabe: meine Zukunft neugestalten…jetzt trau ich mich und mach was ganz Neues!

    Ihr fragt euch jetzt sicher, warum…wo ich doch eigentlich bei einer sehr großen deutschen Luftfahrtgesellschaft als Flugbegleiterin anfangen wollte (erinnern wir uns: ich hatte bereits gekündigt, weil ich den Schulungsvertrag schon hatte!). „Wollte“ ist das Schlüsselwort. Denn gestern bekam ich den Anruf, dass ich auf fluguntauglich gemustert wurde (und das, wo meine Blutwerte top sind, ich noch zu 120% sehe und bis auf eine Frequenz noch alles gut höre…!)!
    …so, und wenn euch jetzt alles aus dem Gesicht fällt und ihr euch fragt, warum die mich rauskicken (nur mal zur Info: ich kann fließend Englisch, habe Lebenserfahrung und Abitur, erkennen den Wunsch von Gästen auf 10 Meilen Entfernung, kann organisieren und planen, einen kühlen Kopf behalten wenn alle um mich rum panisch sind, ich kann Leute motivieren, die so am Boden sind, dass es eigentlich hoffnungslos ist, ich kann auch die miesesten Kollegen zum Lachen bringen und kann mich an jeden Minisonderwunsch von Stammgästen noch nach einem Jahr erinnern)…tja, dann sage ich nur „Tätowierungen am Unterarm“.
    Ich weiß, es gab schon von Anfang an Skeptiker, die sagten, die Fluggesellschaften nehmen keine Tätowierten…aber beim Erstkontakt mit dieser Fluggesellschaft (dem Telefoninterview), antwortete ich auf die Frage nach Tattoos wahrheitsgemäß mit „Ja, aber mit langen Ärmeln nicht im sichtbaren Bereich“ (hat ja meine bisherigen Arbeitgeber auch nicht gestört…ich musste halt im Sommer immer mehr schwitzen als die Kollegen). Der Interviewer meinte nur, man könne sich ja seine Uniform so zusammenstellen, wie man das möchte, daher ist das kein Problem…tja und damit war für mich das Thema Tattoo durch. Bis eben der Arzt meinte, das könnte Probleme geben und ich solle die Lufthansa noch mal kontaktierten…gesagt, getan. Tagelang auf den Rückruf gewartet…nur um gesagt zu bekommen, dass ich nicht genommen wurde (danke auf für das tolle Timing…genau dann, als wir im Hotel meine tränenreichen Abschied zelebrieren wollen kommt ihr mit der Nachricht daher…).

    Wieso definieren die nirgends genau, was bei denen der „sichtbare Bereich“ ist? Wo es doch für alles Checklisten gibt…
    Meine These ist, der Arzt hat alle Tätowierungen als Gesamtbild gesehen bzw. mal schlechte Erfahrungen mit Tätowierten gemacht und mich sofort in eine Schublade gesteckt, die eigentlich seit Jahrzehten nicht mehr gerechtfertigt ist…wer mich kennt weiß, dass ich weder assozial bin noch jemals im Knast war. :bfg: Tja, wenn dieses Unternehmen auf Qualifikation verzichtet wegen den eigenen, spießigen, veralteten Ansichten, ok…ich bereue nach wie vor kein einziges Bild auf meinem Körper.

    Ich finde, es ist wirklich langsam an der Zeit, dass alle Spießer und Verklemmten da draußen mal ihre jahrhunderte alten Vorurteile zu Grabe tragen und sich dem neuen Jahrtausend zuwenden. Vorurteile jeder Art sind sooo von gestern…klar gibt es auch Assis mit Tattoos…aber gibt es die nicht auch ohne???

    Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig enttäuscht, dass ein modernes Unternehmen noch solche Ansichten vertritt. Nehmen die dann auch keine Menschen mit krummen Nasen? Was geht die überhaupt an, was bei mir unter langen Kleidungsstücken versteckt liegt? Fragen die auch Leute mit großen Narben, woher sie die haben?

    Aber die Guerillagastronomin wäre nicht die Guerillagastronomin, wenn sie sich nicht wieder aufrappelt und weiter macht…ich suche jetzt wieder eine neue Herausforderung…wer braucht eine kreative, motivierte und motivierende, unkonventionelle und moderne Restaurantfachfrau, die sich wahnsinnig für Eventmanagement interessiert?

    PS:
    An alle Freunde und Bekannten: Tut mir echt leid, dass ihr jetzt nicht mehr damit angeben könnt, eine Flugbegleiterin zu kennen (darum tuts mir fast am meisten Leid…dass ich euch jetzt nicht mit irrwitzigen Geschenken aus allen Ecken der Welt überhäufen kann)…und danke für die Unterstützung jetzt gerade! 2008 ist und bleibt n shice Jahr. Wobei…hey ich hab mit 2 von Enter Shikari rumgehangen…beat this!

 

11 Kommentare zu “Diskriminierung wegen Tattoos im nicht sichtbaren Bereich (meine Meinung)” RSS icon

  • "Die eigentlich seit…" da fehlt leider der Rest.
    Wenn man es nicht sieht finde ich das nicht okay, kann man sich da nicht irgendwo beschweren? Ist doch schon ein bisschen diskriminierend, wenn Du schon sagst, dass Du freiwillig auf kurze ärmel verzichtest…

  • allet nazis wa?
    und nein, das diskriminierungs gesetz umfasst körperschmuck leider (noch) nicht

  • Kopf hoch und durch! *knuddel*

    Unglaublich diese Luftikusse …

  • Wie engstirnig (um kein böseres Wort zu benutzen) ist denn das? Und skandalös sit auch, dass die vorher nix Klares gesagt haben, denn du hast dich ja auf deren Zusage verlassen (müssen)! Mach doch dein eigenes Ding: da wäre es sicher genial, vielleicht noch mit tollen Events dazu…
    Kopf, hoch, DAS JAHR KANN NUR NOCH BESSER WERDEN!

  • :)
    Ja, ihr habt recht…sooo engstirnig…wahrscheinlich hätte ich s da eh nich lange ausgehalten…

  • Ok, also auch von meiner Seite aus der Aufruf:

    http://www.whoopster.de/lieblinge/steffi-sucht-nen-job/

    Kopf hoch,

    Sascha

  • "Nicht im sichtbaren Bereich"… hat die Firma etwa neue Uniformen in Planung? Komischer Laden.

  • ….ganz komishcer laden
    keine ahnung was das soll, erst gehts, dann doch nicht? äääh, hallo??? naja
    egal, wer weiß für was es gut war

  • Aber wart doch mal: wenn du den Vertrag schon hast, können die dich doch gar nicht wegen nem Tattoo, das nicht im Gesicht oder aufm Handrücken ist, nicht für fluguntauglich mustern.
    Diese Musterung dient doch der Flugtauglichkeit, der wäre ja nicht mal ein Hörnchen auf der Stirn hinderlich.

    Meiner persönlichen Meinung nach ist das ganze anfechtbar ohne Ende, und der Luft Hansi sogar im zweifel schadensersatzpflichtig.

    Gab’s da vorher ausser dem Telefoninterview nix persönliches sonst? Wie auch immer: wenn das so begründet wurde, wie du es beschreibst, hält das nirgends. Vielleicht sollte man die mal darauf hinweisen – mit dem Zusatz, dass du dir gerichtliche Schritte überlegst, einen etwaigen Verdienstausfall einzuklagen. (Natürlich musst du aber dafür nachweisbar versuchen, einen anderen Job zu bekommen. Da reicht bloggen nicht.)

    Falls du eine Arbeitsrechtschutzversicherung hast (Gewerkschaft oder so?), würde ich mir den Spaß wirklich gönnen.

    Unabhängig davon: Air Berlin sucht laufend Flugbegleiterinnen.

  • Ich hab mir Deinen Beitrag mal direkt durchgelesen. Er hat schon enorme Ähnlichkeit mit meinem Artikel, zumindest was den Grundgedanken angeht.

    Aber mal davon ab: Wir leben im 21. Jahrhundert. In einem Zeitalter, in dem Richter und Staatsanwälte Tattoos mit sich rumtragen, warum dann nicht die Lufthansa?! *örks* Das Buch "Inkes Inc., Tattooed Professionals" von David Kimelberg ist da superinteressant. Das tröstet Dich sicher ein bisschen. Und in Anbetracht der derzeitigen Streiks bei der Lufthansa ist es vielleicht gar nicht mal schlecht, dass Du nicht da "gelandet" bist 😉 Verstehen kann ich das trotzdem nicht. Aber in ein paar Jahren sind auch die älteren Generationen unter der Erde…und dann wird sich wohl die Einstellung zu Tattoos ändern. So lange betreibt DMAX dann gute Propaganda mit rockin‘ Miami Ink 😀

    Tritt Dir das Leben in den Arsch, hast Du genug Schwung, um weiterzukommen *hrhrhr*

  • Eben, ich hab durch die sache den besten job der welt gefunden
    😀


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